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Viele unnötige Operationen in Deutschland

In Deutschland wird nach einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung oft unnötig diagnostiziert und operiert.

Die Studie zeigt zum Beispiel auf, dass es jährlich rund 70.000 Schilddrüsenoperationen gebe, wobei bei etwa 90 Prozent der Eingriffe keine bösartigen Veränderungen vorliegen. Eine bessere Diagnostik könnte viele dieser Operationen vermeiden. 

Auch bei Eierstock-OPs bestätige sich der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung nur bei jeder zehnten operierten Frau. Zu unnötigen OPs komme es, weil vielen Frauen ohne Risiko ein Screening empfohlen wird, obwohl dies gegen Leitlinien verstößt. 

Da liegt es auf der Hand, dass überflüssige Untersuchungen, Operationen oder Arzneimittelverschreibungen nicht dem Patientenwohl entsprechen. Vielmehr können diese Maßnahmen auch zu Komplikationen oder riskanten Folgeeingriffen führen. 

Als Ursachen von medizinischer Überversorgung sieht die Studie Planungs-, Vergütungs- und Steuerungsdefizite im Gesundheitssystem. Klinikärzte stünden im Alltag unter Druck, Unternehmensziele mit dem Patientenwohl in Einklang zu bringen.

 

Quelle: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2019/november/ueberversorgung-schadet-den-patienten/